Um die Problematik des politischen Islams zu verdeutlichen, zeichnete der dänische Karikaturist Kurt Westergaard eine Karikatur, in der man den Propheten Mohammed mit einer Bombe als Turban erkennt. Dies hatte internationale politische Kontroversen und weltweite Demonstrationen zur Folge. Aufgrund dessen, dass Kurt Westergaard und seine Frau Opfer von geplanten Mordanschlägen wurden und auf ihn ein Kopfgeld in Höhe von elf Millionen Dollar ausgesetzt worden sein soll, stand dieser unter massivem Polizeischutz. Er und seine Frau mussten umziehen und an geheimen Orten leben, was ein normales und sicheres Leben unmöglich machte. „Meine Zeichnung war ein Kommentar zur Meinungsfreiheit, und nur mit Meinungsfreiheit soll man mich verbinden“ sagte er, um sich von rechtsextremen Gruppierungen abzugrenzen, aber trotzdem als Kämpfer der Freiheit zu gelten. Doch leider müssen viele Personen und ich des öfteren feststellen, dass die Meinungsfreiheit in Europa permanent unter Beschuss steht, wodurch westliche Werte angegriffen werden. So fand das Meinungsforschungsinstitut IFOP, die von der Satirezeitung „Charlie Hebdo“ in Auftrag gegeben wurde,heraus, dass 40 Prozent der befragten Muslime die eigenen religiösen Überzeugungen über die Werte der Republik wie Meinungs- und Gewissensfreiheit stellen und auch, dass nur 19 Prozent der befragten Muslime der Meinung sind, dass blasphemische Karikaturen zur Meinungsfreiheit beitragen. Um eben dieser gefährdeten Meinungsfreiheit entgegenzutreten, habe auch ich die Karikatur Kurt Westergaards veröffentlicht und verteidigt, nachdem es zu vermehrten islamistischen Anschlägen kam. Diese Veröffentlichung dieser Karikatur hatte auch für mich verheerende Folgen. Es war für mich ein Tag wie jeder andere, bis ich feststellen musste, dass ich aufgrund von Posts auf Twitter, welche islamkritisch und blasphemisch waren, massiv Gegenwind bekam. Diese Islamkritik und Blasphemie sollten in einer aufgeklärten westlichen Welt kein Problem sein, nur wurde mein Account aufgrund von angeblich vorhandenem Hass schürendem Verhalten gelöscht, wodurch auch auf Twitter die Meinungsfreiheit in Gefahr ist. Dieser Gegenwind passierte nur leider nicht in Form von Kritik, sondern Hass. Hass gegenüber meiner Person und Hass gegenüber meiner Familie. Ich erhielt etliche Morddrohungen und Drohungen, man würde mir mit Gewalt entgegentreten, würde man mich sehen. Der Hass allerdings kam nicht nur aus der digitalen Welt, sondern in der realen Welt. Nachdem meine Mitschüler meinen Twitter Account fanden und dieser eine Runde macht an meiner Schule, kam es zu massivem Gegenwind gegenüber meiner Person, nur wieder nicht in Form von Kritik. Ich wurde aus etlichen WhatsApp-Schulgruppen geworfen und ausgeschlossen, was noch das Harmlose ist. Auch wurden ich und meine Familie beleidigt und ich erhielt Drohungen. So sei ich laut diesen Mitschüler islamfeindlich und rassistisch eingestellt. Ich sei ein „krank ekliger Mensch“, welcher keinen Respekt gegenüber Moslems habe. Menschen, die mich und meine Familie beleidigen, mir drohen und diffamieren, wollen plötzlich die Retter des friedlichen Zusammenlebens sein. Meine Freunde haben sich von mir abgewandt und die Freunde, die mir blieben, wurden dazu aufgefordert, sich von mir zu distanzieren und sich von mir im Unterricht wegzusetzen, da ich meinem Sitznachbarn – welcher ein alevitischer und türkischstämmiger Moslem ist – gegenüber feindlich eingestellt sei. Vertrauenslehrer auf meiner Schule wurden über mein so angeblich rassistisches und islamfeindliches Verhalten kontaktiert. Heute, den 17.11.2020 haben wir mein Verhalten und meine Ansichten mit der Politiklehrerin diskutiert. Sie sagte bezüglich der Enthauptung des Lehrers in Frankreich, dass die Zensur schon im Kopf beginne, sobald man sich selbst fragen muss, ob man islamkritische Inhalte und Karikaturen teilen sollte. Auch heute versicherte sie mir vor den ganzen Mitschülern, dass die islamkritische Karikatur, die ich teilte, unter die Meinungsfreiheit fällt, auch wenn die Gefühle religiöser Anhänger darunter leiden könnten. Ein großer Sieg für mich, ein kleiner Sieg für die Meinungsfreiheit.

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