„Querdenken“- Alles nur eine Verschwörung oder steckt doch mehr dahinter?


Seit Beginn der Coronapandemie, genauer gesagt seit dem ersten Lockdown treten sie auf. Wer? Die Bewegung „Querdenken.“ Und spätestens seit ihrer Demonstration in Leipzig welche in massive Gewalt gegen die Polizei und gegenJournalisten ausgeartet ist, wird diese Organisation vermutlich endgültig in ganz Deutschland bekannt. Doch wer sind die sogenannten „Querdenker“? Und ist wirklich alles was sie der Regierung vorwerfen reine Verschwörung?
Fakt ist und da brauchen wir uns nichts vormachen, dass die Veranstaltungen vor allem durch sinnfreie Plakate gegen Bill Gates, und jegliche Theorien rund um Merkel, Impfungen und Antisemitismus ihre Aufmerksamkeit bekommen.
Doch denkt wirklich so die Mehrheit der Teilnehmer dieser Veranstaltungen? Das wage ich zu bezweifeln. Und wer wirklich glaubt, dass so eine Demonstration wie in Leipzig, mit bis zu 12.000 Teilnehmern nur aus Verschwörungstheoretikern, Antisemiten und Rechtsextremen besteht und glaubt das man es sich so einfach machen kann, hat ein brachial falsches Bild von der Meinungsfreiheit sowie dem politischen Diskurs in Deutschland.
Das Hauptthema von „Querdenken“ – Kritik am Lockdown und gerade nach dem ersten Lockdown stellt sich die Frage: Ist diese Kritik, nur aufgrund Verschwörungstheoretikern in ihrer Veranstaltungen, von Grund auf ausnahmslos falsch?
Erstrecht erscheint der Schritt die Gastronomie weitesgehend zu schließen eher schlecht nachvollziehbar und katastrophal für die Besitzer und Angestellten, denn grade die Gastronomie hat in den letzten Wochen und Monaten gezeigt das beides geht: Maßnahmen gegen das Coronavirus durchzuführen und gleichzeitig ein Stück der Normalität beizubehalten.
Beim Schließen der Gastronomien und weiteren Geschäfte muss man eines bedenken: Ja, das Coronavirus ist gefährlich und selbsverständlich real und das jetzige Ziel muss sein dieses zu stoppen und möglichst schnell wieder in den normalen Alltag zurückkehren zu können.
Aber: Es gibt auch ein Leben nach dem Virus, und vor allem gibt es auch während COVID-19 ein Leben abseits von all dem. Arbeitslosigkeit und kaum Einkommen haben eine fatale Auswirkung auf das Leben von Millionen von Menschen.
Querdenken zeigt, dass die Regierung und den Lockdown zu kritisieren nicht zwingend falsch ist, nur weil Leute unter diesen Kritikern sind, welche mit dieser Kritik ihre Verschwörungstheorien und ihren Systemhass stützen wollen.
Gleichzeitig zeigt diese Bewegung aber auch, das teils durchaus berechtigte Kritik nicht zum Anlass genommen werden darf, um Journalisten anzugreifen, Rassismus zu betreiben und genau den Punkt selber einzuschränken für den man selber protestiert – die Grundrechte.
Fazit: Querdenken hat einige richtige und auch wichtige Kritikpunkte an dem (2.) Lockdown Plan der Regierung. Wer aber kritisieren will, muss sich selbst auch kritisieren lassen, geradewenn es z. B. um Angriffe auf Journalisten, und die verstärkte Teilnahme von Verschwörungstheoretikern und Rechtsextremen geht. Anders ist ein vernünftiger politischer Diskurs und die Verhinderung einer gesellschaftlichen Spaltung nicht möglich.

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