Das Leben und Vermächtnis von Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel: Eine interessante Figur in der preußischen Militärgeschichte.


Generalfeldmarschall Friedrich Graf von Wrangel war eine herausragende Persönlichkeit in der preußischen Armee des 19. Jahrhunderts. Seine militärische Laufbahn erstreckte sich von 1796 bis zu seinem Tod im Jahr 1877, und er genoss das Vertrauen des Königs als ranghöchster Offizier.

Schon früh in seiner Karriere zeichnete sich Wrangel aus, indem er ab 1806 in den napoleonischen Kriegen kämpfte und während des preußischen Befreiungskrieges von 1813 bis 1815 mutig war. Seine Tapferkeit wurde durch die Verleihung des Pour le Mérite, der höchsten Auszeichnung für Tapferkeit, die vom preußischen König verliehen wurde, anerkannt.

Im Jahr 1848, während der Revolutionsjahre, führte Wrangel die Truppen im Schleswig-Holsteinischen Krieg an. Später wurde er jedoch auf Befehl von König Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin zurückbeordert, um gegen die aufständischen Kräfte vorzugehen. Trotz der Bedrohung, dass seine Frau aufgeknüpft werden würde, wenn er in die Hauptstadt einrückte, zögerte Wrangel nicht und führte die Truppen in die Stadt. Auf dem Weg durch das Brandenburger Tor soll er zu seinem Adjutanten gesagt haben: „Ob se ihr jetze woll uffjehangen haben?“

Er erzielte eine friedliche Einigung mit dem Kommandeur der revolutionären Bürgerwehr, Otto Rimpler, und seine Frau blieb unversehrt. Wrangel wurde zu einem engen militärischen Vertrauten von Wilhelm I.

Von 1849 bis 1864 diente er als Gouverneur von Berlin. Im Jahr 1864 übernahm Wrangel den Oberbefehl über die deutschen Truppen im deutsch-dänischen Krieg, wurde jedoch später aufgrund seines fortgeschrittenen Alters abgelöst.

1858 heiratete Kronprinz Friedrich von Preußen Prinzessin Victoria von England in London.

Auf deren Rückreise nach Berlin wurde ihr Zug vor Potsdam auf freier Strecke angehalten, Feldmarschall Wrangel stieg hinzu. 

Der 73-jährige Heerführer sorgt ganz ungewollt für Heiterkeit. Als der Zug plötzlich anruckte, setzt er sich mitten in eine Apfeltorte. Man hatte sie vorher dem jungen Paar in Wittenberg vom Bürgermeister in den Zug gereicht und dann auf einen der Sitze abgelegt. 

Prinzessin Victoria fragte Wrangel scherzhaft: „Ist Ihnen die Polsterklasse nicht weich genug?“. Während die Prinzessin es nicht fertig brachte, ihr Lachen zu unterdrücken, bemühten sich ihre Ehrendamen um das Hinterteil des Feldmarschalls, damit er sich in Berlin vor seinem König Wilhelm I. sehen lassen konnte.

Obwohl er nicht als intellektueller Stratege galt, war Wrangel bei seinen Soldaten aufgrund seines bodenständigen Berliner Humors und seiner zugänglichen Art äußerst beliebt.

Generalfeldmarschall von Wrangel nahm auch am deutsch-französischen Krieg teil, hatte jedoch keine bedeutende Befehlsgewalt mehr. Sowohl 1866 nach dem deutschen Bruderkrieg als auch 1871 durfte er ehrenhalber an der Spitze der siegreichen Truppen in Berlin reiten.

Generalfeldmarschall Wrangel verstarb am 02. November 1877 im hohen Alter von 93 Jahren, und seine beeindruckende Lebensgeschichte bleibt ein wichtiger Teil der preußischen Militärgeschichte.


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