Über ein Jahr ist es her, dass die SPD die antisemitische „BDS“ Bewegung (steht für Boycott, Divestment and Sanctions) im Bundestag klar verurteilte, gemeinsam mit anderen Parteien wie der CDU, FDP und den Grünen. Was daraufhin folgte, war zunächst nichts besonderes. Keine Verurteilung der Terrorattacken aus Gaza, keine mit Nachdruck durchgesetzte und angekündigte „Staatsräson“ bezüglich Israel von der Bundesregierung und generell nichts nennenswertes. Bis zum gestrigen komplett skandalösen Dammbruch. Die Jusos (Jugendorganisation der SPD) stimmen auf dem Bundeskongresse mehrheitlich für die „Solidarisierung mit der Fatah Jugend“. Was einen zuerst ungläubig entsetzt, stößt schnell in Wut und pure Frustration über. Denn ausgerechnet diejenigen, die das Wort „Antifaschismus“ wie kaum jemand anderes für sich gepachtet haben, „solidarisieren“ sich jetzt mit dem Nachwuchs eines autokratischen Terrorregimes, welches den Holocaust leugnet und den Staat Israel und die Juden auslöschen will – ganz abgesehen von der massiven Korruption der Fatah, den jahrelangen Terroranschlägen auf Israel und den unzähligen Verbrechen und Toten, die sie zu verantworten hat, unter anderem auch an der eigenen Bevölkerung. Auf den bereits erwähnten Mehrheitsbeschluss der Jusos gab es massive Kritik von allen Seiten und minimale Distanzierungen von einzelnen Verbänden der Jusos (beispielsweise in Leipzig) – mehr aber auch nicht. Was folgte waren dreiste und verlogene Rechtfertigungen vom Chef der Jusos Kevin Kühnert und von SPD Politiker und Bundestags Abgeordneter Lars Klingbeil. Zuerst wurde völlig kontextlos auf CDU Politiker verwiesen, die sich vor mehreren Jahren mit Fatah Abgeordneten getroffen haben und dann kamen sinnbefreite Erklärungen, dass man sich ja nirgendwo „solidarisiert“ habe, sondern lediglich den Friedensprozess im nahen Osten vorantreiben will, indem man Israelis und Palästinenser zu Gesprächen zusammenführt. Natürlich ist es lobenswert und absolut richtig, dass die Palästinenser und Israelis aufeinander zugehen und nach gemeinsamen Wegen und Lösungen suchen um für mehr Stabilität und für Koexistenz zu sorgen. Aber genau das wurde hier nicht beschlossen. Dieses ehrenwerte Ziel zu missbrauchen um bloß nicht die eigenen Fehler einzugestehen ist sowohl charakterlich als auch politisch mehr als erbärmlich und zeugt nicht nur von nicht vorhandener Transparenz, sondern auch von purer Heuchelei, insbesondere von Kevin Kühnert und Lars Klingbeil. Der Mehrheitsbeschluss der Jusos war ein Dammbruch sondergleichen und es sollte einem zu Denken geben, wenn selbst die moralisch komplett verrottete Linksjugend den Beschluss scharf kritisiert. Zum Abschluss ist zu sagen: Es ist eine Schande, dass sich 75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz der Jugendverband einer vermeintlich „antifaschistischen“ Partei mit den geistigen Nachfolgern der Nationalsozialisten solidarisiert, welche eine „Endlösung der Judenfrage“ nur so herbeisehnen. Die SPD hat großen Klärungsbedarf und wird den Gang in die Bedeutungslosigkeit mit immer schnelleren Schritten beschreiten. Und das vollkommen zurecht.

Titelbild: Von MrPenguin20 – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=29175864

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