1) Die Todeszahlen: Mittlerweile ist es schon absurd, die Todeszahlen exorbitant hoch anzusetzen, aber wie viele waren es im Nachhinein wirklich? Die exakten Zahlen sind unmöglich nachweisbar, aber selbst die kritischste Kalkulationen setzen bei weit über 10 Mio. Todesopfern an. Der Historiker und Biograf Dimitri Wolkogonow schätzte, dass von 1929 bis 1953 etwa 19,5 bis 22 Millionen Menschen durch die sogenannten „Stalinistischen Säuberungen“ zu Tode kamen.

2. Völkermord Die Hungersnot in den 30ern Jahre (Holodomor) forderte ungefähr 5-7 Millionen Opfer. Eine Dürre hat es zwar gegeben, aber die UdSSR hat es erst zu dem Massensterben gemacht. Was haben sie getan? Zuerst haben die Kollektivisten Getreide weiter exportiert, obwohl die Hungersnot bereits im vollen Gange war. Sie enteigneten weiterhin genauso viel, obwohl die Bauern inzwischen drastisch weniger ernten konnten. Leugner des „Holodomors“ machen oft die Kulaks dafür verantwortlich, was schlichtweg falsch ist. Es soll wirklich einige Kulaks gegeben haben, welche die Ernten verbrannten, allerdings war in Kasachstan, wo die Ernten bereits kollektiviert war, die Todesrate sogar weitaus höher als in der Ukraine. Ein weiterer grausamer Fakt ist, dass Stalin ein Dekret unterzeichnete, welches es Bauern verbat, das Land zu verlassen. Viele Leute, die es raus schafften, wurden sofort wieder in die Sowjetunion gezwungen, wo sie verhungerten.

3. Gulags Neben der Hungersnot gab es noch andere Faktoren, die die Todeszahlen so hoch erscheinen lassen und zwar die sogenannten Gulags. Durch die fehlende Aufarbeitung verstehen viele Menschen heutzutage nicht, wie grausam diese Lager wirklich waren. Laut Nobelpreisträger Solschenizyn starben etwa 4,5 Millionen Menschen in den Gulags. Die Dunkelziffer mag ebenfalls viel höher sein. Noch ein weiterer Faktor waren der „Große Terror“ in dem ca. 4,5 Millionen Menschen ums Leben kamen. Es wurden nicht nur politische Feinde „gesäubert“, auch normale Bürger, welche als Gefahr angesehen wurden, wurden „präventiv“ getötet um ein Zeichen der Abschreckung vor jedem Widerstand zu setzen.

4. Kriegsverbrechen: Durch das geheime Zusatzprotokoll im Molotov-Ribbentrob Pakt wurde Polen zwischen Nazideutschland und der Sowjetunion aufgeteilt. Es kam zu einer Periode von grausamen Terror, Deportationen und einen Genozid. Beispiele: – Das Katyn Massaker: 25.000 Tote. – Massendeportationen: 790.000 – 1.5 Mio. Tote. NKVD Anordnung Nr. 00485 (Ermordung polnischer Einwohner) forderte weitere 100.000 Opfer. Und dann wären da noch die Vergewaltigungen vor allem gegen Ende des 2. Weltkrieges. Die Anzahl toter Vergewaltigungsopfer betrug 250.000. Die Anzahl aller Vergewaltigungen ist wohl leider sehr viel höher und über viele weitere Verbrechen wird bis heute geschwiegen.

Die fehlende und de facto nicht existente Aufarbeitung eines der größten Massenmörder und Kriegsverbrecher sorgte für ein verzerrtes Gemälde des Geschichtsrevisionismus, welches Gerechtigkeit für die Opfer und Strafe für die Täter leider nie vorsah und nie vorsehen wird.

Titelbild:
By Unknown author – http://club2.cat898.com/newbbs/dispbbs.asp?boardid=1&star=6&replyid=716217&id=2754110&skin=0&page=1, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=7495009

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